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Geschichte des Darts

Geschichte über den Dartsport

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Darts zu einem Wettkampfsport – mit Regeln und Turnieren. In fast jeder Kneipe trifft man auf ein E-Darts-Gerät. Der Wertungsbereich moderner Automaten entsprecht bis heute dem aus dem Jahre 1896 stammenden Maß von 34 cm Durchmesser.

Auch die PUBlication-Redaktion muss umdenken: Denn Dart ist nicht Dart, sondern Darts. Ein kleiner Unterschied, den man nur bemerkt, wenn man mit der Materie vertraut ist. 

Natürlich gibt es Wichtigeres im Leben, als über Darts Bescheid zu wissen. Trotzdem soll an dieser Stelle Darts als Sport und Spiel ein wenig beleuchtet werden. Die Herkunft von Darts wird mit Sicherheit niemand mehr 100%ig klären können. Es gibt unterschiedliche Theorien, die von den Kelten des ersten Jahrhunderts, dem sagenumwobenen König Artus über den König der Diebe Robin Hood bis hin zu den Entdeckungsreisenden des frühen Mittelalters reichen. Nahezu sicher ist, dass englische Bogenschützen bereits Anfang des 14. Jahrhunderts Pfeil und Bogen beiseite legten, um abgebrochene Pfeile ("Darts") auf Holzscheiben zu werfen. Bei diesen Holzscheiben kann es sich um Fassböden oder auch Baumscheiben gehandelt haben. Bei letzteren wären die Altersringe natürlich hervorragende Wertigkeitssegmente gewesen. Fest steht auch, dass Leonardo da Vinci (1452 bis 1513) Dartspfeile entworfen hat, die der modernen Form bereits sehr ähnlich sahen. Weiterhin haben Historiker herausgefunden, dass am Hofe der Tudors Darts ein fester Bestandteil der königlichen Freizeitgestaltung war. So schenkte Anna Boleyn 1534 ihrem Mann, Heinrich VIII, einen prachtvollen Satz Darts in "Biscayan Fashion". Verlässliche Informationen zum Thema Darts gibt es jedoch erst ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert. So gibt es konkrete Aufzeichnungen über einen englischen Zimmermann Brian Gamlin, der im Jahre 1896 die Zahlen und den Wertungsbereich (34 cm im Durchmesser) auf dem Dartsboard in der noch heute gültigen Form festlegte und ein erstes, verbindliches Regelwerk aufstellte. Aus dieser Zeit stammen auch erste Plakate, auf denen große Turniere angekündigt wurden. 1908 musste sich ein englischer Gastwirt vor Gericht verantworten, weil er verbotenes Glücksspiel, nämlich "Darts", in seiner Wirtschaft zuließ. Er trat den Beweis an, dass es sich nicht um ein Glücks-, sondern um ein Geschicklichkeitsspiel handelt. Er traf dreimal hintereinander ins 20-Punkte-Feld und forderte dann einen Gerichtsdiener dazu auf, das Gleiche zu versuchen. Wie nicht anders zu erwarten, traf der mit den ersten beiden Würfen nicht einmal die Scheibe! Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus dem Kneipenspiel ein Wettkampfsport, mit dem Spitzenspieler ihren Lebensunterhalt verdienen können.

Die klassische Variante des Darts' hat mit den heutigen Spielgewohnheiten nur noch zwei Dinge gemeinsam: den hohen Grad an Geschicklichkeit und die Konzentration, die es erfordert, einen Pfeil in das richtige Feld der Scheibe von immerhin 46 cm Durchmesser zu platzieren. Zwar wird im privaten Bereich und in einigen wenigen Clubs immer noch traditionelles Steel-Darts gespielt, doch wesentlich häufiger trifft man auf den Darts-Automaten in der Ecke einer Kneipe, oder aber zu Dutzenden in spezialisierten Dartsclubs. Diese elektronische Variante wurde Anfang der 80er Jahre in Amerika entwickelt und schwappte dann, wie so manch andere technische Errungenschaft, nach Europa über. Die verschiedenen Hersteller haben zwei Varianten entwickelt: Merkur, Löwen und Grande halten sich bei den Automaten streng an die traditionellen Maße, bei Americans Darts sind Scheibe und Wertungsbereich mit einem Durchmesser von 38 cm größer als bei den herkömmlichen Boards.

Sicherlich nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen richten die Automatenhersteller und Gastwirte Turniere aus, an denen sich deutschlandweit schätzungsweise 100.000 Spieler regelmäßig beteiligen. Hier in Lübeck wird vorrangig um Punkte bei der Merkur- und der American-Darts-Rangliste gespielt, am häufigsten "501". Bei dieser Turnierform startet man mit 501 Punkten (alternativ beträgt die Punktzahl 301, 701 oder 1001). Ziel des Spiels ist, mit möglichst wenig Würfen genau die vorgegebene Zahl abzubauen. Es versteht sich natürlich von selbst, dass die Punktzahl auf exakt Null gebracht werden muss, d. h. wenn der Restbestand 16 beträgt, ist es mit einer getroffenen 19 nicht getan, sondern da muss schon eine Double 8 her! Der Beginn oder das Ende müssen vor Turnierstart selbstverständlich festgelegt werden: Üblicherweise wird im Modus "Master Out" gespielt, was bedeutet, dass man nur mit einem doppelten oder dreifachen Wertungsbereich checken kann.

Woran liegt es aber nun, dass Darts trotz dieser hohen Anforderungen an den Spieler in der Öffentlichkeit so wenig Anerkennung findet und im allgemeinen mit "Spielhölle" oder "Saufen" in Verbindung gebracht wird? Dem Dartssportler wird damit jedenfalls Unrecht getan, denn auf Turnierveranstaltungen oder Ligaspielen herrscht normalerweise Alkoholverbot. Nicht zuletzt, weil so ein Bierchen die Konzentration nachhaltig stören könnte und die heißbegehrten Ranglistenpunkte nicht mehr zu holen wären. Wem die Rangliste und damit die deutschen oder internationalen Meisterschaften egal sind, der gönnt sich dann eben den einen oder anderen Kurzen, ein Bierchen oder zwei.

Auszug aus der PUBlication Text: Vera Herkenberg

Gedanken zur Zukunft

(Die folgenden Zeilen geben einzig und allein meine persönliche Meinung wieder ! gez. Fritz Lehmann )


In den vergangenen Jahren hat sich im Bereich Dartsport einiges getan. Leider wurde dabei auch versucht, einige Ideen umzusetzen, die meiner Meinung nach den falschen Weg bedeuten.

 

Egal, wie man es auch betrachtet; die meisten dieser Umsetzungen dienen lediglich dazu, für Einzelne gute ( Neben )Einkünfte zu sichern. Dies ist nicht grundsätzlich schlecht, alles, was den Dartsport weiterbringt, ist gut. Aber soll so die Zukunft aussehen?:

gibt es bald

10 Deutsche Meisterschaften ?

30 Europameisterschaften ?

200 Weltmeisterschaften ?

In den letzten 15 Jahren habe ich schon so oft großspurige Visionen von allen möglichen Leuten und Institutionen anhören müssen, die von großen Turnieren, großen Leistungen, großen Preisgelder, großem Medieninteresse und und und ... redeten. Übrig geblieben ist davon nicht allzuviel. Das was übrig blieb, ist zumeist schlecht organisiert, die Mitglieder sind unzufrieden und schimpfen; aber schlußendlich bleibt ihnen aus Ermangelung von Altenativen nichts übrig, also wie bisher weiter zu machen. (Welche Positive Imageverbreitung für den Dartsport!?!)

Was nützt eine Liga, die einzig Spielerturniere organisiert. Sind alle Dartspieler Einzelkämpfer?

Dem Dartsport ist sicherlich am meisten gedient, wenn man den Mannschaftssport unterstützt und weiter voranbringt. Alle freien (nicht kommerziellen) Ligen haben das selbe Problem. Das Einzugsgebiet gibt nicht soviel her, daß man die Spielklassen weit über eine A-Liga hinaus ausbauen kann.

Es kann eigentlich nur dahin weitergehen, daß sich bestehende Ligen zusammenschließen und gemeinsame höhere Spielklassen bilden.

Es gibt auch ganz gute Ansätze in diese Richtung, aber warum müssen die Macher dieser Ideen immer gleich von bundesweiten Organisationen phantasieren? Eine bundesweite Organisation kann nicht daraus entstehen, das sich alle Ligen mit einer bestimmten Liga vereinigen oder als Sektionen vereinnahmt werden. Im Geschäftsleben ist da nur noch ein ganz winziger Schritt zum geflügelten Wort der "feindlichen Übernahme".

Ein sicherlich gangbarer Weg wäre:
Bezirksliga

benachbarte Ligen bauen gemeinsam einen, den einzelnen Ligen übergeordneten, Mannschaftsspielbetrieb auf

Landesliga

Bezirksligen eines Bundeslandes bauen gemeinsam einen, den einzelnen Bezirksligen übergeordneten, Mannschaftsspielbetrieb auf

Bundesliga

Die Landesligen bauen gemeinsam einen, den einzelnen Landesligen übergeordneten, Mannschaftsspielbetrieb auf

Der erste Weg ist der weitaus schwierigste. Viele Ligavorstände graust es davor, Mannschaften an einen anderen Spielbetrieb abgeben zu müssen.  Was ich hab, das gib ich nicht mehr her!

(Es ist wie bei einer Mutter, die Angst hat, ihre heiratsfähige Tochter zu verlieren. Daß dies jedoch kein Verlust ist, sondern sie noch einen (Schwieger)Sohn dazu bekommt, wollen halt viele nicht begreifen.)

Also, wir von der RegioDartLiga sind absolut daran interessiert, mit benachbarten Ligen eine Bezirksliga aufzubauen. Leider habe ich auf entsprechende Vorstösse schon vor 3-4 Jahren sehr schlechte Erfahrungen mit den Ligakapitänen, die ich persönlich angesprochen oder mit ihnen zumindest schriftlich Kontakt aufbauen wollte, gemacht. Aber vielleicht ist die Zeit bald reif.

Es wäre absolut wünschenswert.

Ihr da draußen! Wenn ihr diese Zeilen lest und diese Gedanken für gut befindet, tragt sie weiter.

Fritz Lehmann

(Auch wir sind dieser Meinung. - Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Fritz Lehmann)


Stand: Januar 2009

© Darts Sport Verein St. Jürgen von 1999 Lübeck e. V.